Der Mensch schläft im Durchschnitt jede Nacht 7 Stunden. Das sind 49 Stunden in der Woche und aufs ganze Jahr gerechnet volle 108 Tage. Vor diesem Hintergrund wird das Schlafzimmer zu einem sehr wichtigen Ort, der nicht nur schön, ruhig und ansprechend, sondern vor allem auch sicher sein sollte. Sicher vor einer unsichtbaren Gefahr, die immer wieder Schlagzeilen macht. Die Rede ist von Elektrosmog.
Elektrosmog – Was ist das?
Das Problem mit Elektrosmog beginnt schon bei seiner Definition, denn Elektrosmog ist kein definierter Begriff. Grob lässt sich aber festhalten: Unter Elektrosmog versteht man magnetische, elektrische oder elektromagnetische Wellen beziehungsweise Felder, die überall dort entstehen, wo elektrische Geräte laufen oder stehen. Vereinfacht ausgedrückt senden diese, ähnlich wie unsere Sonne oder Radioaktivität, Strahlen aus.
Das sind die Folgen für den Menschen
Elektromagnetismus ausgesetzt zu sein, ist für den Menschen nichts Neues. Einerseits fliessen nämlich auch in uns winzige elektrische Ströme – zum Beispiel leiten Nerven ihre Signale in Form von elektrischen Impulsen weiter. Andererseits sind wir elektrischen und magnetischen Feldern, die durch das Erzeugen und Weiterleiten von Elektrizität, durch Haushaltsgeräte und Industrieanlagen sowie durch Telekommunikation und Rundfunk entstehen, schon das gesamte 20. Jahrhundert ausgesetzt.
Was ist dann das Problem? Manche meinen es gibt keines, andere sagen: Die Menge des Elektrosmog ist problematisch. Denn diese hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Und genauso wie zu viel Sonne oder Radioaktivität uns schädigen kann, wird vermutet, dass auch elektromagnetische Strahlung in hohen Dosen gesundheitsgefährdend sein könnte. Positionen zum Thema gibt es viele und die Studien dazu sind sehr widersprüchlich.
Das Mass der Schädigung ist dabei stets von der Intensität der Strahlung und der Dauer der Einwirkung abhängig. Zudem gibt es von Person zu Person Unterschiede. So reagieren beispielsweise „Elektrosensible“ oft stärker. Sie sehen in Elektrosmog den Übeltäter für Hormonstörungen, Schlafstörungen, Schwindel, chronische Müdigkeit und eine Reihe unspezifischer Schmerzen.
Diese Geräte verursachen Elektrosmog
Grundsätzlich lässt sich Elektrosmog in Hoch- und Niederfrequenzstrahlung unterteilen. Erstere geht von sämtlichen Handynetzen, WLAN, Bluetooth, aber auch Radaranlagen aus. Letztere entsteht im Umfeld von stromführenden Kabeln. Dazu zählen sowohl Haus- wie Hochspannungsleitungen als auch Ladegeräte.
Im Schlafzimmer gibt es daher oft eine ganze Reihe von Geräten, die Elektrosmog erzeugen: Fernseher, Handy, Computer, Radiowecker, Babyphone, Leselampe und Co. – sie alle senden Elektrosmog aus und können so, während wir schlafen, unserer Gesundheit schaden.
Boxspringbett: ein Trend mit Haken?
Boxspringbetten sind zwar schwer im Trend, Elektrosmog-Verfechter warnen aber oft vor ihnen. Der Grund dafür sind die Federkernmatratzen der Betten. Diese sollen durch ihr metallisches Innenleben die gesamte Matratze magnetisieren und so die Elektrosmog-Belastung im Schlafzimmer erheblich verstärken. Zugegeben: Das mag schlüssig klingen, bewiesen ist es aber nicht. Denn Studien konnten bislang nicht belegen, dass Metall im Bett den Schlaf stört oder andere negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, setzt einfach auf reine Holzbetten. Insbesondere der Zirbe wird gar eine beruhigende, schlaffördernde und wohltuende Wirkung nachgesagt.
Die wichtigste Regel lautet: Elektrische Geräte wie etwa Computer oder Fernseher im Schlafzimmer sollten vermieden werden. Haben Fernseher und Co aber hier ihren Platz, dann ziehen Sie in der Nacht unbedingt den Stecker – Standby-Modus alleine schützt Sie nicht. Verbannen Sie auch Ihr Handy entweder ganz aus dem Raum, schalten sie es ab oder – wenn Sie nicht können oder wollen – sorgen Sie wenigstens für einen grossen Abstand zwischen Bett und Gerät.
100 Zentimeter sollten es mindestens sein. Es bietet sich auch ein Netzfreischalter an, der nach Abschalten der Geräte den Stromkreis spannungsfrei macht. Ersetzen Sie Ihren Radiowecker ausserdem durch einen Wecker mit Batteriebetrieb. Und: Lassen Sie Kabelsalat unter Ihrem Bett keinesfalls zu – das sieht nämlich nicht nur unschön aus, es würde auch jeder Schlafexperte davon abraten. Fazit: Es ist gar nicht so schwer, das Schlafzimmer frei von Belastungen durch Elektrosmog zu halten und so Schlafstörungen und andere Nebenwirkungen zu vermeiden. Und auch wenn möglicherweise vieles rund um das Thema Panikmache ist, so ist doch unstrittig, dass zu viel Elektrosmog schädlich und jedes bisschen weniger hilfreich ist.